Editorial | poet nr. 16
Literatur und Rausch, so das Gesprächsthema dieser Ausgabe, hat überraschend viele Aspekte. Auch wenn die Namen bekannter Autoren wie E.T.A Hoffmann (Die Elixiere des Teufels), Gottfried Benn (Kokain) oder William S. Burroughs (Naked Lunch) fallen, zielen die Gespräche auf die Vielfalt des Rausches bis hin zum Schreib- und Leserausch oder zum Wort- und Klangrausch. Schließlich hat der Begriff Rausch seinen lautmalerischen Ursprung im wogenden Ansturm des Wassers.
In der Prosa finden wir Sprints und Langstreckentexte, Romanauszüge und Miniaturen, eine sehr vernachlässigte literarische Form, der wir bereits in früheren Ausgaben Raum gaben. Die Lyrik kommt sowohl von ganz nah – etwa mit Kurt Drawerts im Odenwald verortetem Langgedicht – als auch von weither: Es mag genügen, Länder wie Costa Rica, Panama oder Guatemala aufzuzählen, um Lust auf poetische Reisen in diese Regionen Amerikas zu wecken.
Andreas Heidtmann, Frühjahr 2014