Editorial | poet nr. 12
Gewiss werden Internet, E-Book und iPhone uns nicht daran hindern, Bücher zu drucken, im Gegenteil: Die marktgewaltig beworbene Elektronik wird uns anregen, weiterhin gute und bessere Bücher zu machen, brauchbare Zeitschriften, handliche Produkte, die wir betrachten und begreifen, so dass sich uns ihr – zum Glück: überschaubarer – Inhalt erschließt. Hier zumindest kann man sich durch Lyrikwelten blättern, beginnend in Mexiko mit Ausflügen nach Sydney, Warschau und St. Petersburg.
Auch in den Gesprächen ist die Grenzüberschreitung thematisiert: Kaum ein Literat, der nicht den Zugang zur Musik sucht, kaum jemand, der die Wechselwirkung zwischen den Kunstformen nicht schätzt.
Der Prosateil wiederum zeigt ein ganzes Spektrum an Formen auf, vom Roman über die Erzählung bis zur Miniatur. Hier ergeben sich auch Berührungspunkte mit der Lyrik, etwa bei den so genannten
Microfictions, die von mexikanischen Dichtern erprobt werden.
Ich danke allen Beteiligten – Autoren, Interviewpartnern, Redakteuren, Gestaltern – für diese zwölfte literarische Abenteuerreise.
Andreas Heidtmann, Frühjahr 2012