POET NR. 07 INHALT COVER ORDERN ET CETERA

  Judith Zander

flattern

das sind
die stürme die blinden
enden des winters das
äquinoktium schiebt sich
tief in meinen gamat mein gemüt
fiebert von heizungswinden
bindet die enden das fürchten
der ritterbürtigen in meine
wände concrete ein zerren
und zerren in diesen
tagen heiß ich annette

ist es
nicht gut wenn das wachen
zunimmt unter der sonne
kein ding verborgen
bleiben kann meerhäschen
sitzt mir im dutt gleich
einem artigen kinde
ich rufe durch meine wände
dringt es wie: turm
alle wissen
mich in sicherheit winken
meiner betonfrisur



wellenbrecher

ein sommer stand aus
als du die see
begehrtest schmerzgrüne
nebenfrau ich
schenkte dir einen doppelten
bogen ein du
trankst und trankst dich
bis zum ultraviolett nicht
satt wie von salz
wasser warst du mein
leichtmatrose mit dem
buhnenherzen solche fahrn
niemals hinaus ich saugte
wie sand deine gischt die see
sah uns weißäugig zu
schwester schwester

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Judith Zander, geboren 1980 in Anklam, Studium der Germanistik, Anglistik, Geschichte, anschließend am DLL. Lyrik, Prosa, Übersetzungen. Lyrikpreis beim 15. Open Mike, Wolfgang-Weyrauch-Förder­preis 2009, Stipendium der Kultur­stiftung Sachsen im Edith-Stein-Haus, Stipen­dium Künstler­haus Lukas. Ver­öffent­lichungen in Anthologien, zuletzt: Lyrik von Jetzt zwei (Berlin Verlag 2008), Neubuch. Neue junge Lyrik (yedermann 2008). Im Herbst 2010 erscheint ihr Roman: Dinge, die wir heute sagten (dtv). Teilnahme am Bachmann-Wettbewerb 2010 (Stand Mai 2010).
 
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